Berlin, Europa, Wanderlust und Zeit
Highlights der Urania: Die Urania verabschiedet sich mit einem vielfältigen Programm in die Saisonpause. Die folgenden Programm-Höhepunkte behandeln Fragen über den Mythos Berlin, die Zukunft Europas bis hin zur Frage, wie der Umgang mit der Zeit unsere Gesellschaft verändert. Zu Gast sind u.a. Joschka Fischer, ehemaliger Bundesaußenminister und Hartmut Rosa, Soziologe, Universität Jena.
Ulrich Weigand, seit April 2018 neuer Direktor der Urania, ist gespannt auf den Abschluss der bestehenden Saison: „Die Vielfalt der Themen und deren Bedeutung für die Gesellschaft sind die zentralen Merkmale des Urania-Programms. Bis zum Ende der Saison wird etwa die Stadt Berlin als europäischer Mythos und Sehnsuchtsort diskutiert oder das Phänomen der Zeit mit ihren Auswirkungen auf die Gesellschaft erforscht.“
Dennoch gilt: Nach der Saison ist vor der Saison. Der Kommunikationswissenschaftler steckt mit seinem Team mitten in den Vorbereitungen für das kommende Jahresprogramm (Start September 2018). „Mit meinem Antritt als Direktor verbinde ich, erste Impulse für das Haus zu setzen, um das Programm der Urania Berlin breiteren Publikumsgruppen zugänglich zu machen. Neben der Vermittlung von Wissen verschiedenster Fachgebiete versteht sich die Urania Berlin zunehmend als Bürgerplattform, die zu neuen Möglichkeiten der Partizipation innerhalb der Stadtgesellschaft befähigt.“
Die Highlights der Urania Berlin im Juni 2018
Montag, 4.6.2018, 19.30 Uhr: „Emmanuel Macron: Visionär für Europa und Herausforderung für Deutschland“ – Michaela Wiegel, FAZ-Korrespondentin, Paris im Gespräch mit Joschka Fischer, ehem. Bundesaußenminister
Emmanuel Macron, Frankreichs jüngster Staatschef seit Napoleon, ist nicht nur ein Kind des Euro, er strebt an, Europa aus der Krise zu retten. Für die EU kennt er „nur Horizonte, keine roten Linien“. Wie wird sich die neue Bundesregierung gegenüber seinen Vorschlägen verhalten?
Montag, 11.6.2018, 19.00 Uhr: „Karl Marx – Perspektiven aus Ost und West“ – Gregor Gysi, MdB Die Linke im Gespräch mit Jürgen Neffe, Biochemiker und Journalist
Vor 200 Jahren hatte Karl Marx Geburtstag. Das scheint lange her, verglichen jedoch mit dem Widerhall, den seine Ideen in der ganzen Welt ausgelöst haben, ist es vergleichsweise jung. Ist Marx also Geschichte, eine Pop-Ikone mit Rauschebart, die niemand mehr liest, oder ist er – in einer Zeit, in der sich die ideologischen Fragen von „rechts” und „links” immer komplizierter gestalten – so aktuell wie nie?
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Mittwoch, 13.6.2018, 19.30 Uhr: „Das Wandern als Thema der Malerei des 19. Jahrhunderts“ – Vortrag von Thomas R. Hoffmann, Kunsthistoriker, anlässlich der Sonderausstellung „Wanderlust“ (10.5. -16.9.2018) in der Alten Nationalgalerie
Mit der Epoche der Romantik entwickelt sich das Thema des Wanderns zu einem beliebten Bildmotiv der Malerei. Der Kunsthistoriker Thomas R. Hoffmann wird sich auf die Suche nach dem künstlerisch fruchtbaren Motiv des Wanderns in der Kunst begeben.
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Montag, 18.6.2018, 17.30 Uhr: „Europäischer Mythos Berlin“ – Podiumsdiskussion anlässlich des Europäischen Kulturerbejahres 2018 mit:
Gerry Woop, Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Kultur und Europa
Prof. Dr. Harald Bodenschatz, Sozialwissenschaftler und Stadtplaner, AIV Vorstandsmitglied, Center for Metropolitan Studies / TU Berlin
Prof. Dr. Stefanie Endlich, Honorarprofessur für Kunst im öffentlichen Raum an der Universität der Künste, Autorin und Ausstellungsmacherin
Hélène Kohl, Deutschland-Korrespondentin des französischen Radiosenders Europe 1
Moderation: Harald Asel, rbb-inforadio
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Freitag, 22.6.2018, 19.30 Uhr: Reihe: Rätsel Zeit „Wie aber verändert sich die Zeit?“ – Vortrag von Hartmut Rosa, Soziologe, anlässlich des 130-jährigen Bestehens der Urania Berlin
Da moderne Menschen bei fast allem, was sie tun, mit Hilfe der Technik Zeit sparen, müssten sie sie eigentlich im Überfluss besitzen. Wo gehen die eingesparten Zeitressourcen hin? Wieso explodieren unsere To-do-Listen? Die Antwort auf diese Fragen führt ins Zentrum der Gesellschaftstheorie. Sie verlangt ein Verständnis der kulturellen und institutionellen Verfassung der Moderne, das der Vortrag zu entwickeln sucht.
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Freitag, 29.6.2018, 19.30 Uhr: „We don’t need another hero“ – 10. Biennale für zeitgenössische Kunst (6.9. – 9.9.2018) – Präsentation von Gabriele Horn, Direktorin der Berlin Biennale
Als einer der weltweit wichtigsten Schauplätze für zeitgenössische Kunst artikuliert die Berlin Biennale aktuelle Themen und Strömungen, die international spürbar und bedeutsam sind und untersucht deren Einfluss auf Berlin. Direktorin Gabriele Horn stellt die Geschichte der Biennale und das Konzept ihres 10. Jubiläums vor.
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Das komplette Urania-Programm finden Sie unter www.urania.de.
Über die Urania Berlin
Mit ihrer 130-jährigen Geschichte ist die Urania heute ein weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekanntes Zentrum für den Dialog von Wissenschaft und Öffentlichkeit. Täglich vermittelt die Kultur- und Bildungsorganisation neues Wissen aus den Bereichen Kultur, Politik, Umwelt und Stadtgesellschaft. Allgemein verständlich referieren führende Experten über ihr jeweiliges Forschungsgebiet. Die Urania begreift sich als Bürgerplattform, die den Austausch zwischen Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit stärken will.