Mathew Shlomowitz, Aisha Orazbayeva, Shila Anarak, David Moss
Donnerstag, 08.03.18 um 20:00 Uhr
Heimathafen Neukölln
Berlin- Das zweite, hochkarätig besetzte Konzert im Rahmen von Kontraklang im Jahr 2018 thematisiert große musiktheoretische Fragen: Wie kann Musik etwas Erzähltes illustrieren, wie ist die Wechselwirkung von Musik und körperlicher Bewegung, inwieweit kann das Sprechen selbst Musik sein? Der Komponist Matthew Shlomowitz, die Violinistin Aisha Orazbayeva und die Choreographin Shila Anaraki befassen sich intensiv mit der Übersetzung von Klang in Bewegung und umgekehrt. Mit “Lecture about sad music and happy dance” bringen die drei einen Hybriden zwischen Vortrag und Performance zur Aufführung. Im zweiten Teil des Abends wird sich Sänger und Sprachkünstler David Moss mit der Schnittstelle von Musik und Erzählung auseinander setzen. Sein Programm beinhaltet u.a. die Uraufführung eines neuen Werks von Christopher Williams, das mit singenden Avataren den unverwechselbaren Stil von David Moss neu inszeniert.
Bei “Lecture about sad music and happy dance”, einem Werk zwischen Vortrag und Performance, geht es um Kommunikation auf emotionaler Ebener mit den Mitteln von Tanz und Musik. Violinistin Aisha Orazbayeva und Tänzerin Shila Anaraki navigieren auf spielerische Art und Weise durch Theorie und Praxis von Musik, Tanz, cultural studies, Psychologie und ästhetischer Theorie. In ihren Vortragssequenzen wechseln sie Fokus und Perspektive, in ihren Performances pendeln sie zwischen Duo- und Solo-Formaten, mitunter Ausdruck und Wirkung der Performance der jeweils anderen analysierend.
Seit 1975 tritt der Sänger, Schlagzeuger, Performer und Komponist David Moss weltweit in den unterschiedlichsten Zusammenhängen auf. Bekannt geworden vor allem als Vokalist, arbeitete Moss bereits mit zahlreichen internationalen Künstlern, Ensembles und Orchestern zusammen. U.a. war er 2008 war er unter der Leitung Sir Simon Rattles mit den Berliner Philharmonikern in der Multimedia-Produktion von Heiner Goebbels Surrogate Cities zu erleben. In VoxGlyph, einem Werk aus dem Jahr 2017, begibt sich Moss auf die Suche nach Gemeinsamkeiten im ständigen Strom aus Codes und Geräuschen unseres Zeitalters der Information. Mithilfe von gefundenen Sounds, Elektronik und Textfragmenten von Wittgenstein, Cage und Calvino folgt der Komponist der Erkenntnis, dass Sprache als zwischenmenschliches Kommunikationsmittel nicht ausreicht.
Programm:
1st set
Lecture About Sad Music and Happy Dance
By composer Matthew Shlomowitz, violinist Aisha Orazbayeva, choreographer/dancer Shila Anaraki
2nd set
David Moss
voice, electronics, objects
David Moss:VoxGlyph ( 2017 )
composed and performed by D.M.
Christopher Williams (UA, for David Moss)