#IGW Grüne Woche aktuell: 23. Januar 2018

#IGW Grüne Woche aktuell: 23. Januar 2018

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Die Messe Berlin begrüßt am 24.01. um 13.30 Uhr den 200.000. Besucher

Berlin- Aktueller Hinweis: Die Messe Berlin begrüßt am 24. Januar um 13.30 Uhr den 200.000. Besucher der Grünen Woche 2018 mit einem Präsentkorb aus der BIO-Halle Ort: Messegelände, Südeingang

Berlin: Wo Fräulein Emma den Rixdorfer Würfel trifft

Berlin ist immer für Innovationen gut. Davon kann man sich auch in diesem Jahr wieder beim Besuch der Hauptstadt-Präsentation auf der Grünen Woche überzeugen. Andreas Lange ist „Fräulein Emma“. Unter dieser Marke hat er gemeinsam mit seiner Ehefrau einen garantiert bienenfreien, veganen Honigersatz auf Basis von Rübenzuckersirup und Apfelsaft, kreiert. Die Idee kam dem gelernten Koch, als sich bei einer Tagung die Hälfte der Gäste als vegan erwies und die vorbereitete Honig-Senfsauce nicht akzeptierte. Inzwischen hat der in drei Geschmacksrichtungen angebotene Honig Abnehmer von Österreich bis Schweden. Die Idee, in Neukölln Marzipan-Pralinen herzustellen, kam der Firma OHDE, weil in den Touristenshops an den Berliner Flughäfen bisher nur Lübecker Marzipan zu haben war. Inzwischen gibt es über 60 verschiedene Produkte. 30 Prozent des Umsatzes mit dem „Rixdorfer Würfel“ gehen an eine örtliche Brennpunktschule. Mit dem zum Kultdrink mutierten Pfefferminzlikör „Berliner Luft“ ist die Kaulsdorfer Traditionsfirma Schilkin durchgestartet, 2017 stieg der Umsatz um 130 Prozent auf 3,5 Millionen Flaschen. Auf der Grünen Woche erlebt die neueste Variante ihre Premiere: „Bangarang“ bietet „eine epische Verbindung mit Energy Flavor“.

Halle 21b

 

Köstliche Früchte und erstmals auch Kaffee aus Thailand

Die Präsentation Thailands stellt wieder eines der Highlights der Grünen Woche dar. Wegen der großen Nachfrage hat die Marketingorganisation der Farmer diesmal so viele köstliche Mangos, Jack- und Passionsfrüchte sowie Minibananen mitgebracht, dass diese nicht nur verkostet, sondern auch erworben werden können. Und Bernd Meyer aus Hamburg präsentiert erstmals mit seiner neu gegründeten Firma Decorosa thailändischen Kaffee, den er direkt von den Erzeugern erwirbt und in Deutschland röstet. Verschiedene Förderprojekte der Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn für die berufliche Entwicklung in abgelegenen Dörfern sind mit Produkten wie Nüssen, Tee und Bananenchips, aber auch mit Kleidungsstücken vertreten, die mit natürlichen Stoffen gefärbt wurden. Schließlich stellt das Außenministerium Reis, Marmeladen, Zuckerrohrsirup, Fertiggerichte und andere Lebensmittel von Firmen vor, die an europäischen Importeuren interessiert sind. Restaurants am Messestand leckere thailändische Spezialitäten und am Sonnabend und Sonntag gibt es wieder regelmäßige Kochshows.

Halle 6.2

 

Gewürze aus dem madagassischen Regenwald

Mit ihrem Gewürzhandel leistet Lalasoa Ruckdeschel seit vielen Jahren praktische Entwicklungshilfe in ihrer Heimat. Die mit einem Bayern verheiratete Madagassin lässt Vanille, Chilis, Pfeffer und vieles mehr von Kleinbauern im Regenwald anbauen und hat es so vielen Familien ermöglicht, eine Existenz aufzubauen. Zukünftige Lieferanten unterstützt sie auch mit Samen zum Aufbau einer eigenen Produktion. „Eine Kletterbohnenpflanze braucht wenig Platz und liefert pro Ernte 15 Kilogramm an Früchten, bei einer Chayote-Pflanze sind es sogar 200 Kilo“, sagt Ruckdeschel, die auf der Grünen Woche viele Stammkunden begrüßen kann. Inzwischen hat sie ihr Sortiment um Schokolade aus madagassischem Kakao erweitert, die sie in teils exotischen Geschmacksrichtungen beispielsweise mit Curry, Ingwer oder Tonkabohnen verfeinert.

Halle 12

 

Guzinos – der knackige Gemüsesnack aus Andalusien

Entstanden sind die Guzinos als gesunde Alternative zum Salami-Snack. Die gebackenen Gemüsestangen, die erstmals auf dem Marktplatz der Grünen Woche vorgestellt werden, sind vegan, glutenfrei, enthalten keine Konservierungsstoffe und sind reich an Vitamin E und Ballaststoffen. Erhältlich sind sie in den Geschmacksrichtungen Paprika,Tomate und „Mixed“ (Paprika, Tomate, Zucchini und Aubergine). Das Gemüse stammt von den Plantagen, die Cristobal Guzman in Andalusien betreibt. Unter Verwendung von ausschließlich natürlichen Zutaten wie Erbsenprotein, Kartoffelpüree und Johannisbrotkernmehl entstehen daraus die knusprigen Snacks. „Das Geheimnis ist das Backverfahren“, sagt Uwe Böhrnsen von der deutschen Vertriebsfirma Condacc. Es wurde drei Jahre lang entwickelt. Nachdem die Guzinos bereits im Online-Handel erhältlich sind, haben sie jetzt auch die ersten Vegan-Märkte ins Angebot genommen, die ersten Lebensmittel-Ketten zeigen Interesse.

Halle 12

 

Blumen – 1000 Gute Gründe. Einer davon ist Kreativität

Der Themenbereich „Kreativität“ in der diesjährigen Blumenhalle ist eine der beliebtesten Stationen, wie die Mitarbeiter vom Veranstalter Landgard berichten. Stündlich stellen die Hallenbesucher während der Workshops Kokedamas her – das sind Pflanzenkugeln aus Japan. Früher als „Bonsais für Arme“ abgetan, finden diese Pflanzengebilde auch in Fernost mehr und mehr Fans. Die Besucher der Grünen Woche bedecken also die Wurzelknollen von Hyazinthen, Osterglocken und Orchideen mit Moos, um die Kugel daraufhin mit Draht und buntem Wollgarn zu umwickeln. Gut 40 Kokedamas unterschiedlicher Größe mit verschiedenen Pflanzen bilden an einer Holzpergola die Hängenden Kokedama-Gärten und sind ein populäres Fotomotiv. Als Inspiration sollen auch die so genannten floralen Räder dienen – geschmückt sind sie mit orangenen Protea, lilafarbenen Hortensien, gelben Orchideen und Agavenblättern.

Halle 2.2

 

Maraskin-Kuss und Trüffelpralinen aus Kroatien

Am Länderstand von Kroatien kommen Naschkatzen und -kater auf der Grünen Woche nicht vorbei, denn hier bietet Marcello Otočan Schokolade sowie 20 verschiedene handgefertigte Pralinen der Firma Cremalat, die ihre Messepremiere feiert, an. Das Gesamtsortiment umfasse rund 30 Pralinensorten, erzählt er. Der 2005 gegründete Familienbetrieb hat seinen Sitz in der bekannten Küstenstadt Poreč und stellt zusätzlich im Sommer Eis und Eistorten her. Im Winter fertigt Cremalat weiße und braune Schokolade. Zur Grünen Woche können die Besucher zum Beispiel Minze-Pralinen, Pistazien-Trüffel und Orangenscheiben mit Schokoladenüberzug kosten und kaufen. Die dunklen Trüffel beispielsweise sind mit einer Schokoladen-Sahne-Creme gefüllt, dazu ein Schuss Rakia. Der „Maraskin-Kuss“ ist eine köstliche Vollmilchpraline, gefüllt mit Schokoladen-Creme, geriebener Walnuss und einem Schuss Maraschino.

Halle 18

 

Zypries ging gestählt in die Wurmverkostung

Beim Verkosten des Schokopuddings mit unterschiedlichen Zuckeranteilen traf Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries den Geschmack der Mehrheit: Ihr schmeckte der mit 30 Prozent weniger Zucker am besten – genau wie 80 Prozent aller Tester. Die anschließende Probe des Burgerfleischs aus Buffalowürmern führte die SPD-Politikerin unerschrocken zum Mund: Mit den Worten „Ich bin da gestählt“, erzählte sie, dass sie bereits einige ungewöhnliche Speisen verkosten musste und selten enttäuscht wurde. Sie fand es „toll, dass sich die Messe bei den Start-ups so profiliert hat“.
In der Halle des Landes Hessen, wo sie bislang ihren Bundestagswahlkreis hatte, begrüßte die Ministerin alte Bekannte wie Oliver Schröbel von der Odenwälder Winzergenossenschaft, mit dem sie bei einem Glas Riesling-Traubensaft anstieß. Als Wirtschaftsministerin gehe es ihr besonders um die industrielle Seite der Landwirtschaft. „Wir müssen den Unternehmen deutlich machen, dass wir uns um sie kümmern“, sagte sie. Das Ministerium nehme die Veränderung der Produktion durch die Start-ups in den Fokus. Es tue alles, damit sie „die Etablierten befruchten.“ Dabei leiste auch die Grüne Woche hervorragende Dienste. „Die Grüne Woche ist sehr gut aufgestellt. Der Berliner Messe kann man nur gratulieren zu dem, was sie sich da aufgebaut hat“, sagte Zypries.

Schokopudding: Halle 22

 

Algen – wohl schmeckendes Gemüse aus dem Meer

Der Algenreichtum aus Meeren, Flüssen Seen ist bereits optisch ein Genuss. Das Fischinformationszentrum (FIZ) zeigt auf der Grünen Woche, dass eine Steigerung möglich ist. Denn nach dem Schauen kommt das Schmecken: Algen in jeglicher Variation, sei es als Rohkostsalat, Nudel oder Reissalat, Fischfüllung, Sushi oder als Zutat in Suppen, Brot oder Gebäck können Besucher hier verkosten. FIZ-Koch Robert plaudert während seiner täglichen Kochvorführungen und Verkostungsaktionen aus dem Nähkästchen und gibt Tipps und Anregungen, wie Algen geschmacklich vergoldet werden können. Algen enthalten alle lebenswichtigen Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine in sehr hoher Konzentration und sind für das Wohlbefinden und das Immunsystem, aber auch für Haut, Haare, Nägel und Bindegewebe wertvoll. Besonders reich sind sie an Vitamin A, C, und E, Niacin und Folsäure sowie den B-Vitamin-Komplex, insbesondere des sonst nur in tierischen Produkten vorkommenden Vitamins B12.

Halle 14.1, Stand 1054

 

Slowakei wieder auf der Grünen Woche mit dabei

Nach rund zehn Jahren Messeabstinenz ist die Slowakei auf der Grünen Woche wieder mit einem offiziellen Ländergemeinschaftsstand vertreten. Marek Ondruska vom slowakischen Landwirtschaftsministerium berichtet, dass die sechs Aussteller unter anderem Schinken, Speck und Wurst vom Wild, Müsli- und Eiweißriegel, Bier und Obstbrände sowie verschiedene Milchprodukte präsentieren, zum Beispiel Ostiepok, ein leicht geräucherter Schnittkäse, und Parenica, ein slowakischer Brühkäse. „Mnamito“ wird den meisten nichts sagen. Doch nach dem Kosten sind die Besucher sehr angetan vom Geschmack der kleinen Kartoffelteig-Bällchen, die es hier mit Aprikose oder Erdnussbutter gefüllt gibt. Ob diese Delikatesse in den Handel kommt, entscheidet der große Geschmackstest auf der Grünen Woche. Eine weitere Spezialität sind die mit dem Schafskäse „Bryndza“ gefüllten Piroggen.

Halle 18, Stand 108

 

Bei Glockengeläut im Allgäu die Seele baumeln lassen

Landurlauber zieht es in die Allgäuer Berge. Über 500 Allgäuer Bauernhöfe bieten Interessierten oder nur Ruhe-Suchenden vielfältige Möglichkeiten, die Seele baumeln zu lassen. „Mit dem Angebot, Urlaub auf unseren landwirtschaftlichen Höfen zu verbringen, ist uns Bäuerinnen und Bauern ein zweites Standbein erwachsen, das nicht mehr wegzudenken ist. Es hilft uns wirtschaftlich zu überleben“, sagt Angelika Soyer, 2. Vorsitzende des Landesverbandes „Urlaub auf dem Bauernhof in Bayern“. Das Angebot reicht von traditionellem Bergwandern, Mountainbiking, über Skivergnügen (mit mehr als 550 Pistenkilometern), bis hin zu Höhlentouren oder Wasserski. „Mir Allgäuer“-Ferienhöfe haben ein gemeinsames Qualitätssicherungsprogramm etabliert. Hierbei wird besonders auf eine gelebte Landwirtschaft, Gastlichkeit, persönliche Betreuung und wenn möglich auf eine Weiterentwicklung unserer Angebote geachtet“, erläutert Soyer die erfolgreiche Philosophie.

Halle 22, Stand 231

 

Das Geld liegt in den Töpfen

Voll, aber unübersichtlich sind die diversen Geldtöpfe der öffentlichen Hand von der Kommune bis hinauf zur EU, wenn es um Fördermittel für den ländlichen Raum geht. Wie kommen die Kommune oder der Projektchef an dieses Geld? Gibt es für ein geplantes Projekt in Bayern vielleicht schon ein fertiges Vorbild in Schleswig-Holstein? Antworten auf solche Fragen kann eine Behörde der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung geben: die Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume (dvs), die mit einem eigenen Stand auf der Internationalen Grünen Woche vertreten ist. Sie setzt in der Förderperiode 2013 – 2020 immerhin 17 Milliarden Euro um, wie dvs-Leiter Jan Swoboda erklärt. Auf der Messe macht sie mit einem Holzspiel auf sich aufmerksam, bei dem der Spieler die Gewichte im Dorf von Kirche bis Gasthof ausbalancieren kann. In zahlreichen Broschüren, aber auch mit persönlicher Beratung ebnet sich so der Weg an die Töpfe.

Halle 4.2, Stand 107

 

501 – Bier und Brot aus Brandenburg

Jedes Jahr trumpft Bäckermeister Karl-Dietmar Plentz aus Schwante (Oberhavel) zur Grünen Woche mit einer Neuheit auf. Diesmal ist es das Gerstensaftbrot-501, das aus dem Treber – den ausgelaugten Rückständen des Malzes bei der Bierherstellung – gebacken wird. Den Treber aus Biogerste bezieht die Bäckerei aus der historischen Braumanufaktur des Erlebnisparks Paaren im Glien, dessen Bier den Namen „501…ist dein´s!“ trägt. Die Braumanufaktur befindet sich im benachbarten Landkreis und somit ist die zeitnahe Zulieferung stets gewährleistet. Nach ihrer Eröffnung im Jahr 2017 kam der Bäckermeister auf die Idee, den inhaltsreichen Treber in ein Brot zu verbacken. Zusammen mit Backmeister Steffen Hänsch entwickelte Plentz ein Gerstenbrot, das es jetzt zur Grünen Woche nach Berlin geschafft hat. Mit dem Gerstensaftbrot-501 gibt es somit ein weiteres Vollkornbrot in den sechs Plentz-Filialen in Oberhavel.

Halle 21, Stand 161

 

BMEL: Bakterien sind Meisterköche!

„Besucher bekommen bei uns ein Sinneserlebnis geboten, das sie nirgendwo anders haben!“, verspricht Dr. Iris Lehmann, Pressesprecherin des Max Rubner-Instituts. Denn an ihrem Stand in Halle 23a können die Messebesucher unter dem Mikroskop diejenigen Bakterien anschauen, die sie gerade bei einer Joghurt-Probe verspeist haben. Und nicht nur das. Sie erfahren am Beispiel von Brot, Joghurt, Fleisch, Gurken & Co. auch direkt, was die kleinen Lebewesen Positives leisten. Denn gezielt dosierte „gute“ Bakterien in unseren Lebensmitteln gehören schon seit Jahrhunderten zu unserer Kochkultur. Schließlich waren die Menschen früher, als es noch keine Kühl- und Eisschränke gab, auf die kleinen Helfer angewiesen, um Lebensmittel für den langen Winter haltbar zu machen. Wenn die Rahmenbedingungen wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Sauerstoffsättigung und natürlich die Art des Lebensmittels stimmen, sind dem Prozess kaum Grenzen gesetzt. Die „perfekte“ Fermentierung gibt es dabei nicht, denn die ist wie so oft Geschmackssache. Ein Gefühl für die Haltbarkeit von Lebensmitteln bekommen die Besucher am Stand aber garantiert.

Halle 23a, Stand des BMEL

 

Grüne Woche für Sachsen-Anhalt wichtiges Schaufenster

Mit der Land- und Ernährungswirtschaft könne sich eine sehr starke Branche Sachsen-Anhalts zusammen mit touristischen Angeboten auf der Grünen Woche präsentieren. Deswegen sei entschieden worden, wieder mit einer eigenen Halle auf der Messe aufzutreten, so Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff anlässlich des Ländertags des Bundeslandes am Messe-Montag (22.1.). Sachsen-Anhalt sei zum 28. Mal auf der Messe vertreten, erwähnte Landwirtschaftsministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert. „Für uns ist die Grüne Woche das wichtigste Schaufenster für unsere Ernährungs- und Landwirtschaft.“ Als erfreulich betrachtet sie es, dass zunehmend mehr Spitzenprodukte entwickelt werden. Die Grüne Woche biete diesbezüglich eine ideale Gelegenheit, Premiumprodukte einem breiten Verbraucherkreis vorzustellen. Dr. Jörg Bühnemann, Geschäftsführer der Agrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH, ergänzte, dass die Nachfrage nach Ausstellungsfläche in der Halle 23b gestiegen sei und nicht alle Flächenwünsche berücksichtigt werden konnten.

 

Junge Bäuerinnen übernehmen elterliche Betriebe

Da klang schon ein gehöriger Schuss Ärger heraus: „Das Bild der Landfrauen in den Medien wird immer noch klischee-beladen dargestellt. Wir lassen uns nicht auf die mitarbeitende Hausfrau reduzieren, wir sind viel mehr!“, sagt Maria Hausmanns vom LandFrauenverband Niederrhein. Die Rolle der Frau in der Landwirtschaft ist einem gravierenden Wandel unterworfen. Der Deutsche LandFrauenverband erkennt darin zwei gegensätzliche Trends. „Zum einen wollen viele junge Mütter, die in einen Landwirtschaftsbetrieb eingeheiratet haben, nach der Babypause wieder zurück in ihren ursprünglichen Beruf, also nicht in die Landwirtschaft eintreten. Und zum anderen übernehmen immer mehr junge Frauen – auch dank digitalen Fortschritts – anstatt der Männer den elterlichen Hof und arbeiten im Betrieb“, erklärt Heide Behrens vom LandFrauenverband Weser-Ems. „Noch können wir die Trends nicht mit exakt erhobenen Zahlen belegen, aber das Bundeslandwirtschaftsministerium erarbeitet zusammen mit der Universität Göttingen eine Studie, aus der die exakte Situation der Landfrauen in Deutschland hervorgeht“, ergänzt Ingrid Schmelzle vom LandFrauenverband Südbaden.

Halle 3.2, Stand 125

 

Notizblock mit handgemaltem Deckkarton

Wer wollte nicht schon immer einen Notizblock mit einem handgemalten Unikat als Deckblatt? Am Stand der Landesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (LAG WfbM) können die Besucher diesen zusammen mit Werkstatt-Mitarbeitern selbst herstellen. Von Mitarbeiter Claudius erfahren sie unter anderem, dass er einige der Deckkartons selbst bemalt hat. Die sehr wertig wirkenden Notizblätter „Offset 2“ sind Reste der Heftproduktion für Waldorfschulen. Auch deshalb haben sie genau das richtige Format, um in der einen Hand gehalten und mit der anderen beschrieben zu werden.

Der Gemeinschaftsstand im Bereich „Multitalent Holz“ bietet darüber hinaus ein großes Spektrum von Produkten der Land- und Forstwirtschaft, von Designer-Kleinmöbeln über Lebensmittel wie Kuchen und Torten bis zu Büro-Organizern aus Holz. Aber auch Dienstleistungen nach individuellen Wünschen oder ansprechende Geschenkverpackungen wie in einer Handbuchbinderei gefertigte Boxen aus Karton und Holz gehören dazu.

Papierwerkstatt: Halle 4.2, Stand 820

 

Alpin-Ski: Die Schweiz macht’s möglich!

Herrliche Tiefschneeabfahrten, rasant den schwierigsten Slalomparcour meistern, dazu müssen Besucher der Grünen Woche nur den Länderstand der Schweiz aufsuchen. Dort können Sie sich an einem virtuellen Skisimulator mit den besten Schweizer Skilegenden messen, um anschließend im Schweizer Grüne Woche-Restaurant einzukehren und sich an Kalbsgeschnetzeltem mit Rosti, Käse-Fondue, Tessiner Pilz-Risotto, Hobelkäse auf Holzbrett und dazu Goldbeeren-Weißwein und Appenzeller Alpenbitter gütlich zu tun. Danach lohnt sich ein Rundgang, um an den vielfältigen Angebotsständen Schweizer Schokolade und Käsesorten (Tete de Moine, Emmentaler, Appenzeller, Le Gruyère) zu verköstigen. Und wer jetzt so richtig Lust auf einen Urlaub bei den Eidgenossen bekommen hat, kann sich ausführlich über Urlaub auf dem Bauernhof in der Schweiz informieren. Ob eine Übernachtung in der gepflegten Ferienwohnung oder Schlafen im Stroh: Der Besuch eines Bauernhofes garantiert spannende und unvergessliche Momente.

Halle 17, Stand 100

 

NRW zeigt den Weg „Back to the roots“

„Sellerie ist auch Superfood.“ Jürgen Sons vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen nimmt die nahrhafte Knolle als Beispiel dafür, dass viele Menschen beim Essen inzwischen im Wortsinn den Weg „Back to the roots“ eingeschlagen haben. Die Wertschätzung von Lebensmitteln steht im Mittelpunkt der diesjährigen NRW-Präsenz auf der Internationalen Grünen Woche. „Das trifft das Herz der Menschen, die hierher kommen“, sagt er. Oft bedürfe es gar nicht teurer, trendiger Mittel, um Mineralien oder Nährstoffe zuzuführen. „Vieles geht auch mit Mineralwasser.“ Oder der Verbraucher stellt sich aus heimischem Anbau – das kann auch Urban Gardening sein – seine Kräutermischung selbst zusammen. „Dafür gibt es Kurse in der NRW-Halle.“ Im Trend liegt auch der „Appléritif“ oder „Apfelsecco“ vom Niederrhein, den der Neuhollandshof der Familie Clostermann anbietet. „Wir merken extremes Wachstum bei unseren alkoholfreien Getränken“, freut sich Leonie Clostermann. Sie hofft, dass ihre Ernte in diesem Jahr der Nachfrage einigermaßen gerecht wird.

Halle 5.2, Stand 150

 

Es schwimmt, kreucht und fleucht in vier Hallen

Nicht nur Hunderttausende von Menschen aus aller Herren Länder tummeln sich auf der Internationalen Grünen Woche. In vier Hallen können sie gut 5.200 Tiere bestaunen. Unter ihnen stellen zwei Bienenvölker mit rund 3.000 Honigproduzentinnen die größte Gruppe, gefolgt von Aquarien- und Terrarienbewohnern: Rund 900 Fische, 30 Terrarientiere sowie 20 Krebse und Garnelen schwimmen und krabbeln zum Ergötzen der Besucher. 240 Katzen und 300 Pferde aller Rassen und Größen stellen die folgenden Gruppen. Das private Museum für Kleintiere steuert 50 Terrarientiere und 150 Insekten bei, darunter Frösche, Rieseninsekten und Vogelspinnen. 72 Rassevögel, vier Alpakas, vier Esel, 86 Schafe und Ziegen, 40 Rinder, 35 Schweine und nicht zuletzt rund 50 Ziervögel bilden zusammen ein Spektrum der Tierwelt ab, wie es sonst nur in Zoos zu sehen ist.

 

Ernährungswirtschaft Sachsens mit 5,8 Milliarden Euro Umsatz

Die Ernährungswirtschaft Sachsens hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich entwickelt. Nach vorläufigen Zahlen erwirtschafteten die 370 Unternehmen der sächsischen Ernährungswirtschaft mit mehr als 20.000 Beschäftigten im Jahr 2017 einen Umsatz von 5,8 Milliarden Euro. Die erfolgreiche Umsatzentwicklung sei auf die Innovationskraft der Unternehmen und auf die nach einem Einbruch im Jahr 2016 wieder gestiegenen Preise für Milchprodukte zurückzuführen, so Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt anlässlich des Ländertags des Freistaats auf der Grünen Woche am Messe-Montag (22.1.). Die Branche gehöre nach wie vor zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen im verarbeitenden Gewerbe in Sachsen. Nicht in dieser Statistik erfasst sind Umsätze und Beschäftigtenzahlen von kleineren Betrieben mit weniger als 20 Beschäftigten. Etwas mehr als ein Drittel des Umsatzes der sächsischen Ernährungswirtschaft wurde in der Milchverarbeitung erwirtschaftet.

Halle 21b

 

Baden-Württemberg präsentiert sich als Genussland

Unter dem Motto „Willkommen im Genussland“ heißt es in Halle 5.2 „Schmeck den Süden“. Mit Spezialitäten wie Saitenwürstle, Spätzle, Schwarzwälder Schinken, Allgäuer Käse und Äpfeln vom Bodensee wirbt Baden-Württemberg auf der Grünen Woche um die Gunst der Besucher. Auf durstige Kehlen warten neben edlen Weinen auch diverse Biere aus der 420-jährigen Tradition der Ulmer Brauerei Gold Ochsen und leckere Obstsäfte. Damit dass regionale Spezialitäten auch nach Ladenschluss rund um die Uhr verfügbar sind, dafür sorgt der „Regiomat“, ein Warenautomat, der sich mit Artikeln unterschiedlichster Größe bestücken lässt, von der Kaffeekapsel über rohe Eier bis hin zu Baguettes und Beuteln mit Kartoffeln. In der Kochwerkstatt können Besucher selbst an den Herd treten und auf der Showbühne gibt es ein Unterhaltungsprogramm.

Quelle: Messe Berlin GmbH, Foto: Frankreich lockt mit frischen Oliven-Variationen auf der Internationalen Grünen Woche 2018 (19.-28.1.)(Quelle: Messe Berlin GmbH)